österreichischer Wirtschaftswissenschaftler; 1973 Direktor des Österr. Instituts für Wirtschaftsforschung; Staatssekretär im Finanzministerium 1981-1983; 1984 Direktor des Instituts für Höhere Studien; Hauptarbeitsgebiete: Konjunkturforschung, Regionalforschung sowie Industrie- und Finanzpolitik
* 14. Oktober 1922 Wien
† 1. September 2015 Wien
Wirken
Hans Seidel wurde 1922 in Wien geboren. Nach dem Abitur begann er 1940 mit dem Studium an der Wiener Hochschule für Welthandel, wurde aber bald zum Dienst in der Wehrmacht einberufen und kam an die Ostfront. 1943 wurde er verwundet, musste aber nach Genesung noch in die Tschechoslowakei. Das Studium konnte er dann erst nach dem Kriege als Diplomkaufmann abschließen.
1946 begann er seine wirtschaftswissenschaftliche Laufbahn als Referent am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung. Bereits 1947 wurde er dort wiss. Redakteur und Koordinator.
1957 hielt er sich zu Studienzwecken beim Int. Währungsfonds in Washington auf. 1962 wurde er zum Stellvertreter des damaligen Institutsdirektors Prof. Franz Nemschak ernannt. 1973 rückte er selbst in die Position des Direktors auf. Ab 1965 war er Honorarprofessor der Universität Graz.
S. machte sich in seiner Tätigkeit als Wirtschaftsforscher einen guten Namen und galt als brillanter Analytiker, der durch seine Wirtschaftsprognosen auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde. Er setzte sich immer wieder für Sparsamkeit im Bereich der öffentlichen Hände ein und veröffentlichte ...